EAA Weilheim stellt sich im "Wirtschaftsstandort" vor

Michael Hölzl und seine Mitarbeiter helfen bei Beschäftigung von Menschen mit Behinderung

Michael Hölzl (li) und Florian Eichinger (re) hinter einem Schreibtisch

In der EAA arbeiten Michael Hölzl (li) und Florian Eichinger (re) Hand in Hand zusammen. Bild: Bianca R. Heigl

Weilheim/Landkreis – Seit dem 1. Januar 2022 gibt es die einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) auch in den Landkreisen Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg, Starnberg und Fürstenfeldbruck. Sie sollen den Arbeitgebern bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung als Lotse durch den „Dschungel“ von finanziellen Fördermöglichkeiten und Zuständigkeiten helfen.

Sitz der EAA Oberbayern Südwest, die von Michael Hölzl geleitet wird, ist in Weilheim am Mittleren Graben. Sinn und Zweck der EAA ist es, Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit Handicap zusammenzubringen. Diese Fachberatungsstelle, welche auf einer entsprechenden Änderung des Sozialgesetzbuches beruht, ist in Bayern – anders als in manch anderen Bundesländern – bereits weit gediehen.

Zwölf solche Ansprechstellen sind mittlerweile zwischen Aschaffenburg und der Zugspitze geschaffen worden. Die Integrationsfachdienste konnten sich bei der Ausschreibung durchsetzen, da hier bereits gutes Personal und Know How vorhanden sind. Für Arbeitgeber ist die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen oftmals ein undurchsichtiges und bürokratisches Gemenge von Zuständigkeiten und Ansprechpartnern. Hier können die EAAs unterstützen bis hin zur Vertretung beim Leistungsträger. „Während viele schwerbehinderte Menschen arbeitssuchend oder arbeitslos sind, suchen auf der anderen Seite Unternehmen händeringend nach Mitarbeitern“, weiß Michael Hölzl. An dieser Stelle setzt die Arbeit der EAA an, die kostenfreie Beratung der Arbeitgeber bietet. Zielgruppe sind dabei Führungskräfte, Personalverantwortliche, Inklusions- und Ausbildungsbeauftragte.

Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen wird durch zahlreiche Förderleistungen unterstützt. Es gibt eine Vielzahl von Hilfen und viele Erfahrungswerte zu bewährten Vorgehensweisen, beispielsweise bei der Anpassung eines Arbeitssystems an die Leistungsfähigkeit eines schwerbehinderten Beschäftigten. Die Inklusionsberatungskräfte der EAA beraten Arbeitgeber zu allen Fragen im Zusammenhang mit der Einstellung, Ausbildung oder Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem ZBFS Inklusionsamt und den Integrationsfachdiensten (IFD), sowie Reha-Trägern wie der Agentur für Arbeit oder der Rentenversicherung können die EAA die Beratung sehr konkret und passgenau auf die jeweilige Fragestellungen hin ausrichten. Und damit nicht genug, die Lotsenfunktion begleitet den Arbeitgeber auch durch den Einstellungsprozess oder eine Ausbildung.

Die EAAs wurden flächendeckend eingerichtet und sind bayernweit über die einheitliche Rufnummer 0800-90 40 001 schnell erreichbar. Hölzl sieht seine Arbeit aber nicht nur in der angefragten Beratung, er und seine Mitarbeiter Florian Eichinger und Sylvia Reiter gehen auch proaktiv auf Arbeitgeber zu, übernehmen Referententätigkeiten und halten Fachvorträge und können hierfür auch gezielt von Arbeitgebern angefragt werden. Auch auf regionalen Messen und Fachtagen präsentieren sie die EAA. In Planung ist derzeit unter anderem eine Veranstaltung für die Behindertenbeauftragten öffentlicher Arbeitgeber in allen fünf Landkreisen.

Text/Foto: Bianca R. Heigl

Mit freundlicher Genehmigung von Astrid Fischl (Kreisbote)

Zum Artikel im "Wirtschaftsstandort zwischen Ammer und Staffelsee" vom 30. November 2022, Seite 18:
Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber – EAA