Erfolgreicher KickOff für die Zusammenarbeit in der Region München

Im Zentrum Bayern Familie und Soziales der Region Oberbayern konnte ein guter Startschuss für die Zusammenarbeit unter den Akteuren im Raum München gesetzt werden.

Firmen, die mehr als 20 Beschäftigte haben, müssen grundsätzlich Schwerbehinderte beschäftigen. Sie können sich von dieser Pflicht aber auch sozusagen freikaufen. Die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber sollen seit Jahresbeginn mithelfen, dass möglichst viele Firmen Schwerbehinderte beschäftigen. Und das tun sie nach eigener Einschätzung mit Erfolg, wie Nikolaus Nützel vom BR24 bei einer Veranstaltung zu einer ersten Bilanz erfahren hat.

Mehr als ein Viertel der Firmen in Bayern, die von ihrer Größe her Schwerbehinderte beschäftigen müssten, zahlen lieber eine Ausgleichsabgabe, als Menschen mit Handicap einzustellen. "Oftmals stehe dahinter auch Unkenntnis etwa über Fördermöglichkeiten", sagt der Leiter des Inklusionsamts Oberbayern, Florian Novak. Die neu geschaffenen Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber, kurz EAA, können helfen, erklärt er: „Es gibt Fälle, da sind wir als Inklusionsamt zuständig. Es gibt Fälle, da ist die Rentenversicherung zuständig, Arbeitsagentur, Jobcenter... Die EAA hat jetzt speziell die Aufgabe, Arbeitgeber bei der Einstellung und der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen durch diesen Dschungel zu lotsen.“

Die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) sind seit Anfang 2022 im gesetzlichen Auftrag nach §185a SGBIX tätig. Ziel der EAA ist es, durch die individuelle Beratung des Arbeitgebers die Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Die EAA Region München setzte mit der Kickoff Veranstaltung zur Vernetzung einen Startschuss für die Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern und den Unternehmen für die Region München. Bayernweit hatte die EAA  bereits Kontakt zu ca. 3000 Betrieben (Stand November 2022).

Der Behinderbeauftragte der Staatsregierung, Holger Kiesel, hofft, dass die Zahl zügig weiter wächst: „Da ist sehr viel Unwissenheit unterwegs, da sind sehr viele Vorurteile unterwegs. Hier können die EAAs ganz hervorragende Dienste leisten, um diese Vorurteile abzubauen.“

Im Zentrum Bayern Familie und Soziales, Region Oberbayern, konnte ein guter Startschuss für die Zusammenarbeit unter den Akteuren im Raum München gesetzt werden.  Timo Weier (Leiter EAA) gab einen Einblick in die Aufgaben der neu geschaffenen Stelle. Martina Wagner-Stragies (Leiterin EAA) zeigte mit einem Rückblick das bisherige Wirken der EAA im Jahr 2022 auf. Im Anschluss wurde die bereits laufende Zusammenarbeit in Gesprächsrunden und Gremien beleuchtet und weitere Anknüpfungspunkte des gemeinsamen Handelns für die Zukunft benannt. Nach der Präsentation wurden Fragen und Anregungen besprochen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Austausch mit gemeinsamem Imbiss.

„Wir müssen noch besser werden bei Arbeitgebern, welche noch keinen Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigen“. Die Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber sind ein neues Instrument in der Neben der engen Zusammenarbeit mit dem Inklusionsamt sind weitere Akteure bei der Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gefragt. Die Kooperation mit der Agentur für Arbeit, den Jobcentern, der Rentenversicherung, den Kammern, den Bildungsträgern und Unternehmen ist bedeutend. Es geht darum, Arbeitgebenden die Hürden bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu nehmen. Der Arbeitgeber erhält ein Beratungsangebot aus einer Hand. Die EAA in Bayern informieren, beraten und unterstützen alle bayerischen Arbeitgeber bei Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung.  

Wir freuen uns sehr über das rege Interesse an unserer Veranstaltung. Es wurden viele fachliche Gespräche geführt und Verknüpfungspunkte zwischen EAA und den weiteren Kooperationspartnern gefunden.